ERSTER C-LIZENZ-LEHRGANG IM FUßBALLKREIS RHÖN-RENNSTEIG IM NEUEN AUSBILDUNGSFORMAT IST BEENDET

von Neo Simmerling & David Reich

Gruppenarbeit mit medialer Unterstützung – Die Teilnehmer führen eine Mannschaftsansprache durch und reflektieren ihr Auftreten als Trainer (hier im Bild: Peter Plewka als Trainer mit „Kameramann“ Norman Sell)

Seit Ende August hat der KFA Rhön-Rennsteig parallel zum Thüringer Fußball Verband (TFV) einen C-Lizenz-Lehrgang nach den neuen Ausbildungskriterien im Blended-Learning-Format absolviert und somit auch pilotiert.

Lehrgangsleiter und KFA-Quali-Ausschuss-Vorsitzender David Reich hat den Anforderungskatalog des TFV übernommen und an die örtlichen Gegebenheiten angepasst und dabei ein spannendes und abwechslungsreiches Programm für die Teilnehmer erstellt. In der gut dreimonatigen Ausbildungsreihe mussten die Teilnehmer ihr eigenes Vorwissen (aus dem BasisCoach oder dem Teamleiter) aktivieren und dann über den Wissenserwerb an den beiden Praxiswochenenden in die Anwendung bringen und diese dann entsprechend reflektieren, nachbessern oder überarbeiten.

Aber erstmal der Reihe nach – der Lehrgang hatte 28 Anmeldungen, final angetreten sind letztlich 23 Teilnehmer. „Bei einigen Teilnehmern war es tatsächlich knapp, dass wir die C-Lizenz aushändigen können, andere wiederum haben sogar eine Empfehlung erhalten, unbedingt in die B-Lizenz zu gehen“, berichtet David Reich, der neben Christian Hutterer (Lehrstab und Trainer Herpfer SV) sowie Julian Plate (Lehrstab und Trainer FSV Goldlauter II) federführend im Lehrgang aktiv war. Ursprünglich war das Referententeam ein Quartett, musste aber während des Lehrgangs den vierten im Referenten-Quartett, nämlich Felix Böhm gesundheitsbedingt ersetzen. „Die Fülle an Aufgaben, die im Musterlehrgang des TFV enthalten war, hat uns dazu bewogen, dass wir diesen Lehrgang als Quartett bestreiten und jeder Referent ca. 6 Teilnehmer persönlich coacht und auf dessen “Trainerkarriere“ vorbereitet. Als Felix ausfiel, haben wir die Teilnehmer dann aufgeteilt und jeder Coach hat sich um 8 Schützlinge gekümmert. Im Nachhinein war das ein mentaler Kraftakt, da wir in Summe 1.265 Aufgaben über alle Teilnehmer zu kontrollieren und zu beantworten hatten“, meint Julian Plate. 

Gruppenarbeit der Traineranwärter und anschließende Vorstellung im Teilnehmerkreis – hier im Bild Robert Marr (rechts) und Thomas Müller (links), die über Verletzungen und deren Prävention andere Teilnehmer im Duett aufklären

Lehrgangsleiter David Reich gibt zu Protokoll: „Unser Teilnehmerfeld zeigt, dass die Ausbildung über unseren Fußballkreis hinaus Interesse weckte. Dies verdeutlicht aber auch, dass die Lizenzpflicht nun greift und viele Vereine nach möglichen Ausbildungen suchen, das Angebot nun in den nächsten Jahren aber durch die KFAs und den TFV bereitgestellt werden muss. Dieser Verantwortung sind wir uns bewusst.“ Mit Teilnehmern aus Schmalkalden, Zella-Mehlis, Neuhaus, Henneberg, Gispersleben, Arnstadt, Oberlind, Hildburghausen, Großliebringen, Meiningen, Suhl, Dietzhausen, Neubrunn, Herpf, Helmershausen oder Goldlauter (mit der einen weiblichen Absolventin) ergibt sich ein Südthüringer Trainerkreis mit mittelthüringischen Verbindungen, die die Trainer nun zweifelsfrei haben, denn sie hatten viele Möglichkeiten zu netzwerken und einige fußballspezifische Themen gemeinsam zu beackern. Bei den Leistungsfaktoren des Fußballs standen die Technik und die Individualtaktik im Fokus. Gruppentaktische Trainingsprinzipien und dazugehöriges Know-How wurden vorbereitend für die weiterführende B-Lizenz thematisiert. Die Trainingsplanung, Trainingsperiodisierung, die Spielanalyse, der Umgang mit dem Schiedsrichter und Konflikten waren weitere Schwerpunkte der gesamten Ausbildungsreihe. Abgerundet wurde die Wissensvermittlung und Erprobung mit diversen Coaching-Elementen, „dem trainereigenen Werkzeugkoffer“, wie es David Reich seinen Schützlingen immer wieder benannte.

Die Abschlussklasse des C-Lizenz-Lehrganges in Zella-Mehlis (08/2024 bis 12/2024)

Das Highlight vom Praxiswochenende 1 war die Arbeit mit den Kindern des DFB-Stützpunktes Zella-Mehlis, wo die Trainer ihre geplante Trainingseinheiten mit diesen Kindern erproben konnten und ein ehrliches Feedback in den Aussagen und Augen der Kinder erleben durften. Am zweiten Praxiswochenende war sicherlich ein weiteres Highlight, dass der Teilnehmerkreis von den Referenten Aufgaben bekam, im KOL-Spitzenspiel zwischen dem FC Zella-Mehlis und dem 1. Suhler SV eine Spielanalyse vorzunehmen und diese am Folgetag zu präsentieren. Und das interessante daran? Die Trainer und Betreuer der beiden beobachteten Mannschaften waren am Folgetag zu Gast und konnten den Teilnehmern deren Analysen folgen, bestätigen oder den einen oder anderen Impuls für die zukünftige Trainertätigkeit geben und für sich selbst mitnehmen. Und so stand nach Abschluss der 3 Monate die Abschlussprüfung, ein Entwicklungsgespräch und auch 23 neue C-Lizenzler, die nun auf den regionalen Sportplätzen aktiv werden können.

Matthias Rechenbach von der SV Deube Großliebringen erwähnte in seinem abschließenden Statement die Arbeit unseres KFA und den Lehrgang wie folgt: „Ich für meinen Teil möchte mich bei den Referenten des KFA bedanken. Nicht nur dafür, dass sie uns während des Lehrganges immer wieder mit Rat und Tat zur Seite gestanden haben, sondern auch für die vielen Feedbacks und Inspirationen, welche uns alle in der Arbeit als Trainer einen ganz anderen Blickwinkel für gewisse Trainingsabläufe, Schiedsrichter und Management vermittelt haben.

 

Robert Tritzschler, der von den Referenten als Lehrgangsbester ausgezeichnet wurde, schrieb eine Zusammenfassung, die keiner weiteren Worte bedarf und andere Trainer und Trainerinnen im Fußballkreis animieren sollte, es ihm gleichzutun. „Man kann dem Organisator David Reich und seinem Referenten-Team nur ein großes Lob und Dank aussprechen. Der diesjährige C-Lizenz Lehrgang in Zella-Mehlis war, insbesondere was die Organisation und Wissensvermittlung anbetrifft, auf Top-Niveau. Es wurden gerade in den Präsenzphasen Themen in Gruppen erarbeitet und anschließend diskutiert und ausgewertet. Durch diesen Austausch von Erfahrungen und Erlebten und einer Kommunikation auf Augenhöhe, haben alle Teilnehmer untereinander profitiert und können nun Ihr erworbenes Wissen mit in den eigenen Verein nehmen. Besonders auch das regelmäßige Feedback durch die Referenten haben uns durch den Lehrgang begleitet und war sehr wertvoll. Konstruktive und inhaltliche Kritik hilft uns Trainern, uns weiterzuentwickeln und unser Training ständig zu verbessern und zu reflektieren. Highlight war sicher auch die Aufarbeitung und Analyse des Kreisoberliga-Spitzenspiels zwischen dem FC Zella-Mehlis und dem 1. Suhler SV mit beiden anwesenden Trainern. Ebenso durften wir mit den Spielern und Spielerinnen des DFB-Stützpunktes Zella-Mehlis erlerntes theoretisches Wissen auf dem Platz in Übungen & Spielformen anwenden und coachen. Zu meiner Zeit als Spieler wurde das gemacht was gefordert worden ist. Die heutige Generation an Spielern will wissen, warum sie es tut. Das heißt, wir Trainer müssen wesentlich mehr wissen und erklären. Wir müssen uns genau Gedanken machen, was wir vermitteln wollen, wie wir es vermitteln wollen und vor allem, warum wir es vermitteln wollen. Das macht das Ganze natürlich extrem vielseitig und spannend. Jeder Spieler ist anders, jeden musst du anders anpacken. Immer mit dem Ziel jeden Einzelnen und dann als Team in der Gesamtheit zu entwickeln und besser zu machen. Dabei hat jeder Trainer seine eigene Vorstellung wie er gern Fußball spielen lassen möchte. Es schadet aber keinesfalls, offen zu sein für andere Meinungen und Ansätze, um seinen eigenen Horizont zu erweitern. Wir lernen ein Leben lang. Das gilt nicht nur für Spieler, sondern gerade auch für uns Trainer in einer sehr verantwortungsvollen Position.“

 

„Besser als mit diesem Statement hätte man die gemeinsame Ausbildung zum C-Lizenz-Trainer und die damit einhergehende Verantwortung, aber auch den Lehrgang selbst nicht beschreiben können“, resümierte auch Christian Hutterer und verabschiedete sich mit den Worten: „Wir sehen uns auf dem Platz oder gerne auch bei der nächsten Aus- oder Fortbildung unseres KFA.“

 

 

Informationen zu den Bildern:

Bild 1: Gruppenarbeit mit medialer Unterstützung – Die Teilnehmer führen eine Mannschaftsansprache durch und reflektieren ihr Auftreten als Trainer

(hier im Bild: Peter Plewka als Trainer mit „Kameramann“ Norman Sell)

 

Bild 2: Gruppenarbeit der Traineranwärter und anschließende Vorstellung im Teilnehmerkreis

(hier im Bild Robert Marr (rechts) und Thomas Müller (links), die über Verletzungen und deren Prävention andere Teilnehmer im Duett aufklären)

 

Bild 3: Die Abschlussklasse des C-Lizenz-Lehrganges in Zella-Mehlis (08/2024 bis 12/2024)

 

(Alle Fotos von David Reich) 

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